Das Siegerteam des 13. Europäischen Opernregiepreises steht fest

In Birmingham ist am letzten Juliwochenende der 13. Europäische Opernregie-Preis der Camerata Nuova in Wiesbaden verliehen worden.

Der 31-jährige italienische Regisseur Lorenzo Ponte und sein Team Alice Benazzi, Bühnenbildnerin, und Giulia Rossena, Kostümbildnerin, erhalten den ersten Preis, die Realisierung ihres Konzeptes zu der Oper “Zwei Witwen” von Bedřich Smetana.
Das siegreiche Konzept wird im Rahmen des Festival Smetanas Litomyšl mehrfach aufgeführt. Gefordert war eine Kurzfassung der Oper mit reduziertem Orchester und reduziertem Ensemble. Da das Smetana Festival selber keine Oper produziert, hat die Birmingham Opera Company diese Aufgabe übernommen. Dafür erhält die BOC 25.000 €.

Neben den Aufführungen im Rahmen des Festival Smetanas Litomyšl wird diese Produktion auch noch vom Theater Lviv in der Ukraine übernommen. Auch bei den Internationalen Maifestspielen in Wiesbaden besteht Interesse, diese Produktion 2025 einzuladen.
Die Entscheidung der Jury, dem 31-jährigen Lorenzo Ponte den ersten Preis zu verleihen, fiel einstimmig. Er überzeugte die Jury mit seiner Art mit den Sänger:innen und Laiendarsteller:innen zu arbeiten und mit seiner humorvollen und gleichzeitig aktuellen Lesart der Oper “Zwei Witwen”, erläuterte die Juryvorsitzende Barbara Minghetti, künstlerische Leiterin des Teatro Sociale di Como. Ponte ging in seinem Konzept der Frage nach, wann ein Mensch aufhört zu leben. Er verlegte das Geschehen in einen Altenwohnstift, wo die Charaktere trotz ihres
Alters für ihre Rechte, ihre Liebe und ihre Menschlichkeit kämpfen.

Ein Sonderpreis ging an Verena Silcher aus Stuttgart - eine Weiterbildung an der Birmingham Opera Company. Hierfür wird an die BOC ein Betrag von 10.000 € gezahlt.

Für den 13. Europäischen Opernregie-Preis hatten sich 91 jungen Künstler in 46 Teams aus 18 Nationen beworben und ihre Konzepte eingereicht. Im April 2023 fand in Wiesbaden mit 10 ausgewählten Teams das Semi-Finale statt. Hier haben sich zwei italienische und zwei deutsche Teams für das Finale in Birmingham qualifiziert.
In der Endrunde mussten die vier Finalteams vor einer prominenten Intendantenjury mit vier Sänger:innen der Birmingham Opera Company und mehreren erfahren Laiendarsteller:innen aus Birmingham und Umgebung innerhalb von anderthalb Stunden die Schlussszene der Oper „Zwei Witwen“ erarbeiten.

Mitglieder der Jury:
Barbara Minghetti (Vorsitz)
Künstlerische Leiterin des Teatro Sociale di Como und des Festival Verdi OFF in Parma
Karen Stone
Direktorin von Opera Europa
Richard Willacy
Director der Birmingham Opera Company
Aleš Březina
Künstlerischer Leiter des Festivals Smetanas Litomyšl
Vasely Vovkun
Intendant der Nationaloper Lviv

Eingeladen waren 4 Teams:

Team 1
Benedikt Arnold - Regie (Deutschland)

Team 2
Chiara Osella – Regie (Italien)
Eleonora Peronetti – Bühnenbild (Italien)

Team 3
Lorenzo Ponte - Regie (Italien)
Alice Benazzi – Bühnenbild (Italien)

Team 4
Verena Silcher – Regie (Deutschland)
Elena Stranghöner – Bühnenbild (Deutschland)